Sonnenschirm und Liegestuhl im Thailand-Urlaub verboten

Aus vielen europäischen Ländern kennen Touristen bereits, dass das Reservieren von Strandplätzen mit Handtuch oder Sonnenschirm nicht gerne gesehen ist. Zu einem kompletten Verbot dieser Strandartikel ist es aber bislang noch nicht gekommen. Anders sieht es in Thailand aus: Die Regierung hat einen lange gefassten Plan im abgelaufenen Jahr 2016 durchgesetzt und verbietet tatsächlich das Aufstellen von Sonnenschirmen und Liegestühlen an den schönsten Stränden des Landes.

Verbot von offizieller Regierungsseite aus erlassen

Was hierzulande absurd wirkt, verwundert auch Teile der einheimischen Bevölkerung von Thailand. Die Militärregierung des Landes hatte über lange Zeit hinweg entsprechende Gedanken geäußert und diese 2016 nun umgesetzt. Die Mitnahme von Sonnenschirmen an den Strand ist zwar grundsätzlich noch erlaubt, allerdings dürfen diese nicht mehr frei am Strandgelände aufgestellt werden. Für ein geschütztes Sonnenbad unter einem Sonnenschirm stehen ab sofort fest eingeteilte Zonen bereit, die nur einen Bruchteil des jeweiligen Strandgeländes ausmachen. Das Verbot gilt übrigens nicht nur für den privaten Touristen, auch thailändische Hotels oder Restaurants in Strandnähe müssen sich an die Einschränkungen halten und dürfen keine Sonnenschirme mehr aufstellen.

Auch Strandbuden an einzelnen Orten verboten

Ein noch größerer Dorn im Auge der Militärregierung waren die illegalen Buden, die vorrangig in Touristenorten am Strand von Thailand zu finden waren. Auch deutsche Reisende werden die markanten und farbenfrohen Buden gesehen haben, in denen Einheimische Snacks oder Souvenirs verkauften. Vielen Touristen ist nicht bewusst, dass der Verkauf selten rechtmäßig ablief und die Bude streng genommen nicht auf dem Gelände hätte stehen dürfen. Auch in dieser Hinsicht greift Thailand an einzelnen Orten durch, beispielsweise auf der beliebten Touristeninsel Phuket. Wie deutsche Medien wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, ging es bei der Räumung rabiat zu, unter Bewachung durch Soldaten wurden letzte Buden mit dem Bulldozer dem Erdboden gleich gemacht.

Wahrung der natürlichen Schönheit als Ziel

Die Entfernung von Buden und Sonnenschirmen von den wichtigsten Stränden des Landes ist keine Schikane, sondern folgt einem Ziel der Regierung. Zum einen soll gegen die Korruption im Land vorgegangen werden, die sich je nach Ort zwischen Budenbesitzern und Beamten etabliert haben soll. Außerdem soll die Natürlichkeit und Schönheit der thailändischen Strände bewahrt werden, die über die letzten Jahrzehnte erheblich unter dem Massentourismus des Landes gelitten haben. Hier bleibt abzuwarten, wie westliche Touristen in den nächsten Jahren auf die Veränderungen eingehen. Spätestens, wenn erste Bußgelder für einen mitgebrachten Sonnenschirm gezahlt werden müssen, könnte sich Thailand als Reiseland geschadet haben und dürfte mit Einbußen im Tourismussegment rechnen.

1 Kommentar zu „Sonnenschirm und Liegestuhl im Thailand-Urlaub verboten“

  1. Dass für ein geschütztes Sonnenbad unter einem Sonnenschirm eingeteilte Zonen bereit stehen klingt sehr absurd. Wenn auch die Hotels ihre Sonnensegel einfahren müssen, dann unterstützt diese Regelung nicht einmal den Tourismus. Profitiert nicht auch die Militärregierung durch die Stellung von bestimmten Abschnitten und Schirmen?

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